Gefühle sind der Schlüssel zu deinem Herzen. Bewahre ihn gut, denn er könnte in falsche Hände fallen ...

Dienstag, 24. Juli 2012

Melancholie und Erinnerungen

Sinnvoll?

Was nützt es, zu leben,
wenn man es nicht genießt?
Es ist zu lang, nichts zu riskieren,
doch zu kurz, es zu verlieren.

Ob Hass, ob Lieb',
ob Leid, ob Freud',
es sind Teile des Lebens,
die es versüßen soll'n.

(c) Lilith

Das Gedicht entstand nach den Sommerferien 2011 im Deutschunterricht. Das Thema war Lyrik und mir war ehrlich gesagt nicht nach Zuhören. Aber dennoch konnte ich von mir behaupten, ich folge dem Unterricht, indem ich das Gelernte direkt in die Tat umsetze. Gedichte schreiben ist eigentlich das einfachste der Welt, weil man diese "dichterliche Freiheit" hat. Man kann theoretisch schreiben, wie es einem lieb ist und keiner kann einem seine Fehler unter die Nase reiben. (In Ausnahme von perfektionistischen Lehrern, versteht sich.)
Aber ich habe mir bei dem Gedicht etwas anderes gedacht. Also, ich wollte mit dem Gedicht eigentlich ausdrücken, dass man das Leben in vollen Zügen genießen soll, ab und zu Mut braucht, aber auch nicht übermütig werden darf. Die Kunst liegt darin, Mut und Übermut von einander zu unterscheiden.
Liebe ist schön, aber um die Liebe wirklich auskosten zu können, muss man auch Hass kennen. Wer sich freuen will, muss vorher Leid erfahren haben, um das positive aus der Freude festhalten zu können. Das Leben ist eigentlich gar nicht so schlimm, viele Menschen fokussieren sich auf die schwarze Hälfte von Ying und Yang. Dann ist es klar, dass das Leben scheiße ist, denn man weiß ja nicht wie es auf der anderen Seite aussieht.

Walking down the riverside

The cold water doesn't matter to me,
I love it, 'cause it makes me free.
My parents 're far away from me,
but they're still going with me.

My desire came true,
I can go on my own.
I want to grow up,
to live my own life.

The river flows past my legs,
the sun is goin' down.
I realized, that was my past,
but now I am right here.

(c) Lilith

Dieses Gedicht ist entstanden, als ich an ein bestimmtes Lied dachte: Libra - Sie träumt sich weg und ich erinnerte mich an die Zeit, als ich klein war. Ich war oft mit meinen Eltern am Rhein spazieren gegangen und bin auch öfters ein wenig in den Rhein gegangen, um die leichte Strömung am Ufer zu spüren. Wenn ich mich zurückerinnere, kann ich teilweise noch die Strömung an meinen Beinen fühlen. Manchmal sehe ich mich selber wieder am selben Fleck im Rhein stehen und fröhlich auf die andere Seite schauen. Die Hunde, die im Wasser plantschten, alles gehört der Vergangenheit an, aber der Moment kann wieder kommen. Die Jahre haben mir einen einzigen Wunsch erfüllt, und zwar, das Leben mit anderen Augen zu sehen. Ich wollte damals schnell erwachsen werden, um nicht mehr klein zu sein. Aber dieser Wunsch hat mir viele andere Wünsche weggenommen. Ich konnte meine Kindheit nicht genießen und hänge in Gedanken immer noch in der Zeit fest.
Ich glaube, die Kindheit fängt für einen Menschen erst dann richtig an, wenn er selber Kinder hat und man sich schwört, den Kindern ein besseres Leben als das eigene zu ermöglichen. Man wird selber zum Kind, während die Kinder um jeden Preis erwachsen sein wollen. 
(Diese Frage sollte sich wohl jeder einmal stellen.)

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